Lärmbelästigung durch Windkraftanlagen
Geräusche von Windrädern können die Gesundheit gefährden
Windkraftanlagen sollen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Gleichzeitig kann die mit Windrädern potenziell verbundeneLärmbelästigung für unmittelbare Anwohner zu gesundheitlichen Problemen führen.
Die GuSZ GmbH und ihre Messingenieure sind Experten für Lärmmessungen und Brummtonanalysen und haben auf dem Gebiet der Geräuschkulisse durch Windkrafträder einen breiten Erfahrungsschatz.
Windkraftanlagen und Lärmbelästigung: Fallbeispiel deutsche Mittelgebirgsregion
Anwohner im Umfeld von Windkraftanlagen in den deutschen Mittelgebirgsregionen fühlen sich oftmals von den Geräuschen der Windräder belästigt und beschreiben diese zusätzlich als ein „dröhnendes Wummern“.
Um diesen Empfindungen und Beobachtungen nachzugehen, haben die erfahrenen Messingenieure der GuSZ GmbH weiterführendeUntersuchungen vorgenommen. Es wurden Immissionsmessungen (innerhalb der Häuser der Betroffenen) an mehreren Standorten in deutschen Mittelgebirgslagen durchgeführt. Darüber hinaus gab es Emissionsmessungen in direkter Nähe der Windkraftanlagen (unterschiedlicher Hersteller).
Die Experten für Umweltmessungen haben dabei festgestellt, dass die Windkraftanlagen offensichtlich neben den bisher bereits einschlägig bekannten charakteristischen Merkmalen wie
- Rotordurchgangsfrequenzen kleiner als 10 Hz, oder auch
- die pulsierenden und aerodynamisch bedingten Geräusche im mittleren Frequenzbereich bis etwa 8 kHz (Amplitudenmodulation)
- auch mehrfach schmalbandige Geräuschemissionen im Frequenzbereich von etwa 14 Hz bis etwa 300 Hz (je nach Anlagentyp und Betriebsverhalten)
verursachen.
Windrad-Geräusche: Frequenzspektrum einer Windkraftanlage
Das folgende Video zeigt beispielhaft das Frequenzspektrum beim Anlauf und Lauf einer der von der GuSZ GmbH untersuchtenWindkraftanlagen.
Im linken Fenster kann man in der Spektrogrammansicht (Sonogramm) erkennen wie „laut“ einzelne Frequenzanteile der Windkraftanlage zum jeweiligen Zeitpunkt sind, es handelt sich quasi um eine dreidimensionale Sicht (Amplitude/Frequenz/Zeit).
Vereinfacht sind die roten Bereiche die „Lauten“ (hohe Schallpegel) und die weiteren Lärmabstufungen über gelb, grün bis hellblau dargestellt, die dann respektive die leiseren Frequenzanteile des gesamten Geräusches abbilden:
Im rechten Fensterbereich wird das Frequenzspektrum zum jeweiligen Zeitpunkt des Anlagenlaufes noch einmal zweidimensional dargestellt. Die blaue Kurve zeigt die Momentan-Werte der Messung (Frequenz und Pegelstärke) und die rote Kurve die in einem kurzen Zeitraum aufgetretenen Maximalwerte (Peak-Hold).
Noch vor dem eigentlichen Anlauf der Windkraftanlage (bei Minute 4:57, oben links) drehten sich deren Flügel schon langsam (Trudel-Betrieb) und es sind zu Beginn des Videos an den linken Bildrändern (unter 8 Hz) in beiden Spektralansichten bereits die harmonischen Einzelfrequenzen der sogenannten Rotordurchgangsfrequenzen (BPF: blade passing frequency) als gelbe senkrechte Streifen oder hervortretende Pegelspitzen erkennbar.
Unmittelbar nach dem Anlauf steigen die Pegelwerte dieser Rotordurchgangs-Frequenzen dann deutlich an: im rechten Fenster sieht man sichtbar werdende Pegelspitzen vor allem bei 19Hz, aber auch bei 37Hz und 53Hz. Sehr gut erkennbar sind diese u.a. bei 7:19 oder auch bei 10:03 (oben links). Diese Pegelspitzen variieren ganz leicht in der Frequenz und Stärke (dies ist abhängig vom Betriebsverhalten der Anlage – den Rotorumdrehungsgeschwindigkeiten).
Schaut man sich das Spektrogramm etwas genauer an, zeichnet sich ein pulsierendes Verhalten gleich in mehreren Frequenzbereichen(unter 10 Hz / 20 Hz / 40 Hz / 60 Hz) ab.
Wummern der Windräder: Lärmbelästigung hat Einfluss auf die Gesundheit
An allen bisher von der GuSZ GmbH untersuchten Windkraftparks in den Mittelgebirgsstandorten war jeweils vor Ort auch im subjektiven Höreindruck deutlich ein nicht lokalisierbares, dumpfes Wummern zu hören. Dieses Wummern war bereits kurz nach dem eigentlichen Anlauf der Windkraftanlagen sowie auch und besonders bei noch moderaten Windgeschwindigkeiten vernehmbar. Das Geräusch der Windräder war dabei sehr ähnlich den wummernden Bässen aus dem Partykeller oder einer entfernt gelegen Diskothek.
Aufgrund der geringen Ausbreitungsdämpfung des Schalls in der Luft, sind diese tieffrequenten Geräuschanteile dann noch über Entfernungen von bis zu 3 km innerhalb der Häuser der betroffenen Anwohner im Umfeld von Windindustriegebieten messbar.
Da häufig Fenster- und Fassadendämpfungen an Häusern nur unzureichend vorhanden sind und selbst diese im Optimalfall für Dämmung des hier spezifischen Schalls nicht auslangen bzw. nicht ausreichend sind, tragen diese tieffrequenten Geräusche der Windräder letztlich auch zu der massiv belästigenden und damit auch stark gesundheitsbeeinträchtigenden Schallwirkung von Windkraftanlagen bei.
Gesundheitliche Konsequenzen bei Lärm durch Windkraftanlagen
Bei Menschen, die regelmäßig tieffrequenten Schallimissionen ausgesetzt sind, kann dies zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen: Schlafstörungen, ein allgemeines Unwohlsein, ständige Müdigkeit oder eine schlechte Konzentration sind in diesem Zusammenhang mögliche Symptome.
Eine dauerhafte Wahrnehmung tieffrequenter Geräusche sowie von Infraschall kann ebenfalls chronischen psychischem Stressauslösen und psychosomatische Erkrankungen wie Tinnitus auslösen oder verstärken.
Lärmbelästigung durch Windräder? Professionelle Lärmmessungen mit der GuSZ GmbH
Gerne beraten die zertifizierten und gerichtlich bestellten Messingenieure für Lärmmessungen Sie zu Ihrem individuellen Anliegen: rufen Sie uns einfach an unter der Telefonnummer +49 (0)6209 7960537 oder füllen Sie das Anfrage-Formular aus. Unsere Sachverständigen für Umweltmessungen melden sich schnellstmöglich bei Ihnen.
Eigenmessungen von Brummtonphänomen sind mit der GuSZ GmbH ebenfalls möglich. Dabei messen Kunden eigenständig Geräusche bei sich im Wohnumfeld und senden die Aufnahmen zur Analyse an die GuSZ GmbH. Erfahren Sie mehr auf der Seite „Brummton-Eigenmessung“.